Trost, Zuversicht und Mitgefühl

Die Hospizbegleiter*innen entlasten die Eltern und Geschwister schwerstkranker Kinder auf vielfältige Weise.

Die speziell geschulten ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen begleiten als Teil des Palliativteams schwerstkranke Kinder und Jugendliche, gesunde Geschwister und andere wichtige Bezugspersonen psychosozial.

Üblicherweise verbringen sie zwei bis drei Stunden pro Woche bei den Familien. Durch ihr Dasein, ihre Zuwendung, aber auch Flexibilität und Kreativität, Ruhe, Gelassenheit und Offenheit bringen sie Erleichterung in die Familien. Die hauptamtliche Ehrenamtskoordinatorin Mag.a  Elisabeth Steiner kennt die Wünsche und Bedürfnisse der Familien und kann so die Einsätze der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen gut koordinieren.

Je nach Alter und Interessen unserer MOMO Kinder und Jugendlichen kann die Tätigkeiten der Hospizbegleiter*innen sehr unterschiedlich sein zB. vorsingen, vorlesen oder die Hand halten. Je nachdem, was das Kind an diesem Tag möchte und braucht. Das zu spüren und darauf einzugehen ist die große Kunst unserer ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen. Einige widmen ihre Zeit einem Geschwisterkind und unterstützen zB. bei Hausaufgaben und diversen schulischen Herausforderungen oder gehen mit ihnen auf den Spielplatz, ins Museum, Eis essen und bringen so ein Stück Normalität in den Alltag der Familien. Und manchmal geht es auch darum, dass die Eltern jemanden brauchen, dem sie ihr Herz ausschütten können und der zuhört. Jeder dieser Besuche bringt Abwechslung in die Familie und ist eine Besonderheit.   

Hospizarbeit mit Kindern ist so vielfältig und bunt wie das Leben. Die Hospizbegleiter*innnen schenken Zeit und füllen sie mit vielen Freude-Momenten.

Interview

Da sein, zuhören, Zuversicht und Trost spenden

Unsere Ehrenamtskoordinatorin Mag.a Elisabeth Steiner & unsere ehrenamtliche Seelsorgerin Doris Koller im Interview

Elisabeth Steiner: Im Gespräch mit dem erkrankten Kind, Geschwistern und Eltern eruiere ich Bedürfnisse und Wünsche. Nach einem ersten Kennenlernen zwischen Familie und Hospizbegleiter*in wird schon klarer, was die Familie braucht, welche Ressourcen zur Verfügung stehen und, ob die beiden zusammenpassen. Die Hospizbegleiter*innen besuchen die Familie meist einmal in der Woche und bringen ein Stück Normalität in ihren Alltag. Sie lernen und machen Ausflüge mit Geschwistern, hören zu, sind da, spenden Zuversicht und Trost. Ich stehe der Familie und den Begleiter*innen immer zur Verfügung, stehe ihnen auch in Krisen zur Seite und habe immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen.

Doris Koller: Ich kann mir für die Familien Zeit nehmen, zuhören, da sein, Sicherheit geben, mit ihnen den schweren Weg gehen, neue Wege finden, wenn sie möchten mit ihnen beten, Taufen und Begräbnisse gestalten – immer bedarfsorientiert. Ich bin katholische Seelsorgerin und schenke gerne Kindern und Familien meine Erfahrung und Zeit, begleite Sie auf ihrem Weg und bin für Sie da – unabhängig von Ihrer Religionszugehörigkeit.

Elisabeth Steiner: Durch die regelmäßige Begleitung in gewohnter und vertrauter Umgebung lernen wir die Familie, ihre Geschichte und ihr Schicksal umfassend kennen. Wir kommen als Gast und sind zurückhaltend präsent. Wichtig ist immer zu spüren, was die Familie braucht, was passt oder was zu viel sein könnte.

Elisabeth Steiner: Wenn ich ganz direkt den Alltag der Familie mitbekomme, sehe und spüre. Es war zum Beispiel sehr berührend, als mir ein Vater unter Tränen seine Situation schilderte und Vertrauen fasste, um über seine Gefühle, Sorgen und Ängste zu sprechen.

Elisabeth Steiner: Wenn Begleitungen gut gelingen und daraus ein schönes Miteinander wird. In den letzten Jahren haben sich die Tandembegleitungen als sehr hilfreich und unterstützend für einzelne Familien erwiesen.

Zwei ehrenamtliche Mitarbeiter*innen besuchen eine Familie. Dadurch können die Hospizbegleiter*innen noch kontinuierlicher da sein, verschiedene Schwerpunkte setzen und die Verantwortung teilen. Die Familienmitglieder haben mehrere Ansprechpartner*innen und dadurch noch mehr Kontakt zur Außenwelt. Denn oft ist die gesellschaftliche Isolation betroffener Familien ein Thema.

Emma und Kelev, zwei Therapiebegleithunde unterstützen das Hospizteam:

Zwei unserer Hospizbegleiterinnen führen Therapiebegleithunde und besuchen seit einiger Zeit mit ihnen gemeinsam unsere MOMO Kinder und Jugendlichen als auch deren Geschwisterkinder. Eine Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen belegt, dass das Streicheln eines Hundes zu verstärkter Ausschüttung des Glückshormons Oxytocin führt – beim Menschen und auch beim Hund. Unsere vierbeinigen Mitarbeiterinnen sind auch wunderbare Zuhörerinnen – so wie unsere Namensgeberin, die Romanheldin MOMO. 

Doris Koller: Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Taufe eines schwerstkranken Kindes auf einer Intensivstation. Familie, Geschwister, Taufpaten, Freund*innen und das Klinikpersonal feierten und gestalteten dieses besondere Fest mit.

Mag.a Elisabeth Steiner
Koordinatorin Ehrenamt

Mobil: 0664 / 842 94 91
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Doris Koller
Katholische Seelsorgerin

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