Zum internationalen Tag der Pflege am 12. Mai feiert MOMO seine Neuzugänge.
Das Kinderpalliativzentrum konnte sein Pflegepersonal trotz österreichweitem Mangel an Gesundheitspersonal in diesem Jahr vergrößern.


„Ich habe einmal eine Mutter eines schwerstkranken Kindes in ein Orthopädiegeschäft begleitet, um die passenden Schuhe für das Kind auszusuchen. Es wirkt wie eine Banalität, doch dafür Zeit zu haben, ist im Pflegewesen ein Privileg. Obwohl es Teil der Pflegeaufgaben ist!“ Lisa Krafka arbeitet seit einem Monat als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin (DGKP) im MOMO Kinderpalliativzentrum und erzählt von Momenten, die sie in ihrer Entscheidung bei MOMO zu arbeiten, bestärkt haben.

Lisa Krafka ist eine von zwei neuen DGKPs im Pflegeteam bei MOMO. Trotz der angespannten Situation aufgrund des Mangels an Gesundheitspersonal, konnte das Kinderpalliativzentrum MOMO sein Pflegepersonal damit vergrößern. Insgesamt fünf DGKPs kümmern sich derzeit gemeinsam um knapp 100 schwerstkranke Kinder und deren Familien.

Im Gesundheitswesen ist Zeit für die Patient:innen häufig Mangelware. Besonders in Anbetracht einer schweren und lebensverkürzenden Erkrankung, wenn sich die Zeit Richtung Zukunft und Lebensende gefühlt schneller und unaufhaltsamer als gewöhnlich bewegt, wird dieses Gut jedoch besonders kostbar. MOMO hat die Wichtigkeit von Zeit erkannt und arbeitet mit einem multiprofessionellen Team tagtäglich daran, Familien zu entlasten und ihnen gemeinsame Zeit als Familie zu ermöglichen.

Das bedeutet für das multiprofessionelle MOMO-Team einerseits sich Betroffenen und deren Familien individuell zuzuwenden. Denn jedes schwerstkranke Kind und jede familiäre Situation ist anders. Die ganzheitliche Betreuung des MOMO-Teams orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der jungen Patient:innen und ihrer Familien. „Es ist so wichtig in unserem Job, sich Zeit zum Zuhören für die betroffenen Familien und ihre Kinder zu nehmen, denn sie wissen am besten, was sie zur Unterstützung brauchen.“, sagt Sonja Himmelsbach, DGKP und Leiterin des MOMO-Pflegeteams.

Die gemeinsame Zeit als Familie möglichst zu Hause zu verbringen, ist für viele der größte Wunsch. MOMO setzt sich deshalb auch zum Ziel, Familien darin zu unterstützen, ihr Kind im eigenen Zuhause selbstständig pflegen zu können und sich dabei sicher zu fühlen. Dazu zählen die Schulung und Beratung von Eltern, sei es bei medizinischen Geräten, Therapiemaßnahmen oder der Verabreichung der verordneten Medikamente. Auch die Prophylaxe sieht Sonja Himmelsbach dabei als wichtige Aufgabe der Pflege. „Aufgrund unserer fachlichen Kompetenz können wir möglichen Komplikationen vorbeugen beziehungsweise diese frühzeitig erkennen und abfangen.“ „Dass wir das gesamte Familiensystem als Ressource sehen und uns Zeit für schwerstkranke Kinder und deren Angehörige zu nehmen, bringt mir viel Erfüllung und war auch meine ursprüngliche Motivation mich für den Pflegeberuf zu entscheiden.“ sagt Lisa Krafka.

Rückfragehinweis

Linda Goldsteiner, MA

Fotocredit: MOMO Kinderpalliativzentrum